Das Training des Pferdes an der Doppellonge ist eine Kunst für sich. Wie die Doppellonge richtig eingesetzt wird und welche Vorteile sie im Training und in der Entwicklung des Pferdes haben kann, hat Fahrausbilder Peter Tischer am vergangenen Wochenende in einem zweitägigen Lehrgang beim Reit- und Fahrverein Babenhausen (RuF) vermittelt.

Zum zweiten Mal fand der Doppellongen-Lehrgang unter der Leitung von Peter Tischer in der Halle des Reitvereins statt. Der Fahrausbilder war bereits einige Male beim RuF zu Gast. Er ist nicht nur am Fahrturnier am 1. Mai für den Parcours verantwortlich, auch einen Fahrlehrgang und eben einen Doppellongen-Lehrgang hat er in Babenhausen schon abgehalten.

Bevor es für die fünf Teilnehmerinnen an die Praxis ging, gab Tischer zunächst eine theoretische Einführung. Dabei machte er unter anderem darauf aufmerksam, wo die meisten Fehler beim Longieren mit der Doppellonge und auch der normalen Longe liegen und welche Ausrüstung dafür benötigt wird. „Wenn man sein Pferd richtig longiert, sollte man nicht unterschätzen, wie gut man es damit arbeiten kann und wie wertvoll das ist“, sagt Teilnehmerin Carina Körner. Korrektes Longieren sei, laut Trainer Peter Tischer, mehr Arbeit als das Reiten. Daher empfahl der den Teilnehmerinnen im Lehrgang auch, die Doppellonge einmal die Woche fest in den Trainingsplan aufzunehmen.

Im Gegensatz zum normalen Longieren hat der Longenführer bei der Doppellonge zwei Leinen in der Hand, durch die das Pferd von beiden Seiten eingerahmt wird. Auf diese Weise kann der Longenführer – ähnlich wie beim Reiten – das Pferd stellen, biegen und treiben. Mithilfe der Doppellonge können so verschiedene Lektionen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade erarbeitet und damit das Training unter dem Sattel zusätzlich unterstützt werden.

Unter der Anleitung von Peter Tischer ging es nach der Theorie für jede Teilnehmerin und ihr Pferd in die Reithalle. Eine halbe Stunde lang gab Tischer den Longenführerinnen Tipps für ein effizientes Training an der Doppellonge. Besonders gut kam es bei den Teilnehmerinnen an, dass Tischer dabei nicht nur sagte, was zu tun ist, sondern auch erklärte, warum die sie was tun sollen und welches Ziel sie dadurch erreichen. „Ich bin nach wie vor begeistert von Peter Tischer“, so Carina Körner. „Er hat dazu angeregt, auch selbst mit- und nachzudenken. Der Lehrgang war zwar sehr anstrengend, aber man lernt wirklich sehr viel. Nicht nur über das Longieren, sondern allgemein über das Thema Pferd.“

Abgerundet wurde das lehrreiche Wochenende durch die kulinarische Versorgung aus den Vereinsreihen. Mit Kaffee, Kuchen, Würstchen und kühlen Getränken wurden die Lehrgangsteilnehmerinnen und natürlich auch der Trainer von Gerda Hiemenz, Petra Sturm, Uli Rössler und der Familie Palesch bestens versorgt. Der nächste Doppellongen-Lehrgang mit Peter Tischer ist bereits Anfang Dezember geplant. Diesmal ist der Lehrgang auf zwei Wochenenden aufgeteilt. Der erste Teil findet am 1. Dezember, der zweite am 7. Dezember – einen Tag vor dem traditionellen Weihnachtsreiten des RuF – in der Halle des Reitvereins statt.