Weiter geht’s mit unserer Vorstellungsrunde der Nachwuchsturnierreiter des Reit- und Fahrverein Babenhausen. Diese Woche haben wir uns mit Celina Otto unterhalten, die schon seit fast 20 Jahren in unserem Verein Mitglied ist.

Celina erzählt, dass sie durch eine Freundin ihrer Mutter zum Reiten gekommen ist und somit mit ungefähr 3 Jahren zum ersten Mal auf einem Pferd gesessen hat. Lachend sagt sie dann, dass das Pferdefieber sie sofort gepackt hatte und sie mit 4 Jahren das Voltigieren begonnen hat. Dabei war immer das Ziel in die Reitstunde wechseln zu dürfen. 5 Jahre später war es dann so weit und Celina hat angefangen in unserem Verein, bei Doris Geißler, Reitstunden zu nehmen.

„Ich weiß nicht, wie es dazu kam, aber ich bin immer die Pferde gerne geritten, die keiner wollte. So kam ich auch zu einem ganz besonderen Pferd für mich.“ City war damals ein Schulpferd, das nicht ganz so beliebt unter den Reitschülern war. Was umso besser für Celina war. Sie kam super mit ihm zurecht und wurde schon bald von ihrer Reitlehrerin gefragt, ob sie nicht einspringen mag, wenn sie keinen Reitschüler für City hat. „Er war einfach wow! Egal was man von ihm verlang hat, er hat es gemacht. Mit ihm konnte man einfach Spaß haben, ob das Dressur, Springen oder Ausreiten war, City hat alles mitgemacht.“ Erzählt uns Celina. So kam es, dass sie im Alter von 13 Jahren ihre erste Reitbeteiligung auf City bekommen hatte. Er wurde aus dem Schulbetrieb rausgekauft, glücklicherweise durfte auch Celina ihm folgen. Die beiden hatten zwei wunderschöne Jahre gemeinsam, in denen sie auf Turnieren gestartet sind, das Reitabzeichen 5 abgelegt haben und froh waren, einander zu haben.

„Gleichzeitig durfte ich noch zwei andere Pferde mitreiten, Rio und Hase. Mit beiden bin ich auch Turniere geritten. Rio und ich sind 2015 sogar 2. In der Kreismeisterschaft für die Dressur LK6 geworden.“ Berichtet sie uns. „Aber nicht nur das Turnier reiten war mir wichtig, eigentlich war mir der Spaß mit den Pferden und Freunden viel wichtiger. Wir waren stundenlang am Stall, sind mit den Shetlandponys Inliner gefahren, sind mit ihnen schwimmen gewesen oder sind Schlitten gefahren.“

Bald schon musste sie lernen, dass man für jeden Tag dankbar sein sollte, die Vierbeiner an seiner Seite haben zu dürfen. 2015 Musste sie ihr Herzenspferd City über die Regenbrücke galoppieren lassen. Für die damalige 16- jährige Celina war eine Welt zusammengebrochen. „Er war einfach etwas ganz Besonderes für mich!“ schwelgte sie in Erinnerungen. „Ich hatte für mich beschlossen eine Pause vom Reiten einzulegen.“ Nach einem Jahr jedoch, zog die Magie der Pferde sie wieder in den Stall. 2019 durfte sie Holly, eine 12- jährige Oldenburger Stute reiten. „Holly war definitiv keine leichte Nummer. Sie hatte immer etwas im Petto, womit sie mich testen konnte. Trotzdem habe ich sie unendlich dolle in mein Herz geschlossen, dass es mir das Herz zerriss, als ich auch sie gehen lassen musste.“
Die Besitzer von Holly, Hartmut Rottstedt und Kirsten Kummetat, die Celina nach ihrer Reitpause wieder zum Reiten gebracht hatten, haben im November letzten Jahres kurzfristig nach einer Reiterin für ihr Pony, Naomi, gesucht. Die 11-jährige Deutsche Reitpony Stute hat Celina sofort in ihren Bann gezogen.
„Naomi ist das Pony, was ich mir immer gewünscht habe. Sie ist eine unfassbar tolle Partnerin und Lehrerin, ob das im Viereck, im Gelände oder im täglichen Umgang ist. Wenn ich in den Stall komme, sie mich ansieht und brummelt, geht mein Herz auf und ich führe mir immer wieder vor Augen, wie glücklich ich mich schätzen kann. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie glücklich mich dieses Pony macht.“ Für Celina ist es eine Reise, die mit Naomi begonnen hat.
Nach fast 8 Jahren Turnierpause, hat sie dieses Jahr ihren ersten Start in eine Dressurprüfung der Klasse A gewagt. Naomi und sie konnten in dieser Prüfung den 2. Platz mit einer 7,3 belegen. Auch die weiteren 6 Starts waren erfolgreich und immer lehrreich, wie Celina uns wissen lässt. „Es geht nicht darum immer platziert zu sein, sondern eine Verbindung zu seinem Pferd aufzubauen, gemeinsam Spaß zu haben und an Aufgaben zu wachsen.“ Beschreibt sie uns ihre Gedanken.
Auf unsere Frage, was ihr Ziel sei, antwortete sie lachend: „Eine L-Dressur für nächstes Jahr wäre schon ein Träumchen.“ Des Weiteren ist für dieses Jahr noch ein Lehrgang in Aussicht, wo sie ihr Reitabzeichen 4 ablegen möchte. Gemeinsam mit ihrer Trainerin Heike Winter, bereitet sie sich und Naomi für die anstehende Prüfung vor.
„Natürlich ist es ein großer Traum von mir irgendwann mal ein eigens Pferd zu haben. Welcher Reiter hat nicht diesen Wunsch? Aber gerade im Moment bin ich glücklich und unendlich dankbar. Mit Naomi erlebe ich so wundervolle Ereignisse, ob das Turnier reiten, ausreiten oder Trainings sind. Und dabei ist auch nicht nur der Tierfreund wichtig, genauso gehören Freunde dazu. Ich bin froh eine ganz tolle Gruppe Reiterinnen gefunden zu haben. Wir, das „Team-Ananas“, machen wirklich alles zusammen. Am liebsten sind wir im Gelände unterwegs, reiten nach Nieder-Roden, Stockstadt oder zu uns nach Hause. Oder wir fahren gemeinsam auf Turnier und feuern uns gegenseitig an. Wir unterstützen uns bei jedem Schritt unserer Entwicklung und begleiten einander. Das bedeutet mir unfassbar viel!“

Wir bedanken uns bei Celina Otto für diese wunderschönen Schlussworte und wünschen ihr weiterhin viel Erfolg und noch mehr tolle Momente mit ihrem „Team-Ananas.“